Peter Henisch, geboren am 27.8.1943 in Wien als Sohn des bekannten Pressefotografen Walter Henisch. Nach einem Volontariat bei der „Arbeiter-Zeitung“ Studium der Psychologie und Philosophie ebenfalls in Wien. Abbruch einer Dissertation über Ernst Bloch. 1969 Gründungsmitglied der Gruppe „Wespennest“, von der er sich später distanzierte. Seit 1971 freier Schriftsteller. Ab 1971 musizierte Henisch mit Tommy Declaude und der Gruppe „Wiener Fleisch und Blut“, für die er Texte schrieb. In den 1990er Jahren Auftritte mit den Jazzmusikern Woody Schabata und Hans Zinkl. Peter Henisch lebt in Wien. Teile seines Vorlasses befinden sich im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.
* 27. August 1943
von Christoph Parry
Essay
Das Werk des Lyrikers, Liedermachers und Romanciers Peter Henisch ist dem Ort und der Zeit seiner Entstehung auf eine intensive Weise verbunden, die seit dem Verblassen des Habsburger Mythos rar geworden ist. Das verdankt es einer Spielart des Realismus, die Henisch bereits 1972 in dem Aufsatz „Literatur der Zukunft / Zukunft der Literatur … oder was“ genauer beschrieben hat. Sie betont die Authentizität des Materials und präsentiert sich als möglichen dritten Weg zwischen einer reinen Sprachkritik, welche die soziale Wirklichkeit außer acht lässt, und einer modischen politischen Pose, die eben diese Wirklichkeit bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert. ...